Maßkanne

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Die Vereinheitlichung von Maßen und Gewichten diente der Herrschaftssicherung und der Erhöhung der Einnahmen. 1536 wurde die Maßkanne zum verbindlichen Instrument für Hohl- und Flüssigkeitsmessungen. Im selben Jahr wurde Jever befestigt und die Rechte zwischen der Stadtherrin und den Bürgern geregelt.

Die Henkel dieser Maßkanne, die bis ins 19. Jahrhundert im städtischen Rathaus aufbewahrt wurde, zeigen stilisierte Löwenköpfe. Der Löwe ist das Wappentier des Jeverlandes.

Die Verwaltung der Herrschaft

Die Führungsmannschaft am Hofe Fräulein Marias bildeten die Räte. Diese oft an Universitäten ausgebildeten Männer stammten zumeist aus der Region und hatten andernorts bereits Erfahrungen sammeln können.

Für eine funktionierende Verwaltung benötigte die Regentin vor allen Dingen juristisch geschultes Personal. Daneben gab es aber auch Männer aus der adeligen Führungsschicht, die als politische und militärische Ratgeber eingesetzt wurden.

Dem Drosten oblag die militärische Führung. Ihm unterstanden die Landsknechte, er war für den Befestigungsbau und die Disziplin am Hofe zuständig. Ihm unterstanden die Vögte in den Kirchspielen und der Hausvogt des Schlosses zu Jever. Zugleich war er Stellvertreter der Landesherrin bei Gericht und bei politischen Delegationen. Diese wichtige Stellung hatte von 1531 bis zum seinem Tode 1540 Boing von Oldersum inne, der zusammen mit Fräulein Maria bereits Heiratspläne schmiedete.

Der Rentmeister war für die Finanzverwaltung zuständig. Von etwa 1531 bis 1557 war Remmer von Seediek mit dieser Aufgabe betraut. Er wurde nach dem Tode Boings von Oldersum zum wichtigsten Berater Fräulein Marias. Ihm oblag das Urkundenwesen und die Abfassung von Verträgen. Seit 1540 wurde er auch als Kanzler bezeichnet.

Den Vorsitz in juristischen Fragen hatte der Landrichter, der seit der Mitte des 16. Jahrhunderts ein universitär geschulter Jurist war. Hinzu kamen noch eine Reihe von Männern, die in theologischen oder juristischen Fragen Rat gaben, aber mit keinem festen Amt betraut waren und sich nicht ständig am Hofe aufhielten.

Die breite Bildung dieser Berater machte es möglich, sie vielseitig und auch Ämter übergreifend einzusetzen.

Rechnungslegung und Abgabenregister

Dem Rentmeister und Kanzler Remmer von Seediek ist der Aufbau einer ordentlichen Finanzverwaltung zu verdanken. Dies trug maßgeblich zur finanziellen Konsolidierung der Herrschaft bei und ermöglichte die repräsentative Bautätigkeit. Zudem konnten durch Eindeichungen neue Ländereien gewonnen werden, deren Einnahmen direkt der Landesherrschaft zuflossen. Auf seine Planungen aufbauend entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts eine dichte Erfassung der steuerlichen Einnahmen und Ausgaben.